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Carta: Vom Kontrollverlust zur Filtersouveränität
/************ Eigentlich habe ich diesen Text für den Reader „#public_life“ von der Heinrich-Böll-Stiftung geschrieben, der bald erscheinen wird. Nun ist er schon auf Carta vorveröffentlicht worden. Es geht um eine tiefere theoretische Fundierung der Kontrollverlusthese, mit der ich gerade beschäftigt bin. Ja, richtig gelesen, immer noch bin. Dieser Text hier ist also eine vorläufige Version – Stand etwa Januar. Auf der re:publica werde ich das ganze nochmals aufbohren und erweitern. *************/ Die USA stehen diplomatisch ohne Hosen da, ein «Shitstorm» bricht über Nestlé herein, ein Blogger prangert ein Zitat des Bundespräsidenten an, der schließlich zurücktritt, private Videos von Jugendlichen verbreiten sich im Netz, das Internet verleibt sich das deutsche Straßenpanorama ein, und in Tunesien und Ägypten verabreden die Menschen sich zum spontanen Regimesturz. Die Welt ist in Aufruhr dieser Tage, und irgendwie hat es mit dem Internet zu tun. Vor einem Jahr habe ich mich entschlossen, Ereignisse wie diese unter dem Begriff «Kontrollverlust» zu untersuchen. Das scheint etwas unsystematisch, und tatsächlich ist es nicht einfach, eine passende Definition für all diese unterschiedlichen Phänomene zu liefern. Ich versuche es dennoch: Ein Kontrollverlust entsteht, wenn die Komplexität der Interaktion von Informationen die Vorstellungsfähigkeiten eines Subjektes übersteigt. Das ist an sich nichts völlig Neues, wir kennen das. Meine These ist aber nun, … Weiterlesen
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Queryology II – Das Filtersubjekt
/***** Dies ist nun der zweite Teil einer überarbeiteten Version eines Vortrags, den ich während des 27c3 in der c-base gehalten habe. Es ist ungemein wichtig, den ersten Teil – Queryology I – Das Ende der Medien – zu lesen, um die Ausgangslage der Gedanken hier zu verstehen. *****/ Dieses Video wirft einige Fragen auf. Vor allem: Was genau passiert hier?
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Diaspora – Facebook – Twitter und das Filterproblem
Nun ist es also da, das lang ersehnte und mit Erwartungen und Aufmerksamkeit überschüttete Studentenprojekt Diaspora, das angetreten ist, die Alternative zu Facebook zu sein. Man muss allerdings nicht Marcel Weiß sein, um dem heren Ziel des Projektes nicht einen Deut Chance einzuräumen. Dabei ist das alles gar nicht mal schlecht, was sie abgeliefert haben. Es sieht schick und übersichtlich aus, lässt sich auch nett bedienen. (wer mich adden will: mspro@joindiaspora.com) Aber hey, der Markt für Social Networks ist nun mal sowas von dicht und die Lockineffekte und auch der Technologievorsprung von Facebook sind kaum einzuholen.
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Der gar nicht mal so utopische Übermensch
Ich glaube, ich muss demnächst mal etwas über das Philosophieren in Blogs schreiben. Es funktioniert natürlich anders als das Philosophieren in Büchern. In Blogs kann man Gedanken ausprobieren, die noch nicht fertig gedacht sind. Man stellt eigentlich immer nur etwas zur Diskussion, einen interessanten Gedanken, einen Zusammenhang, eine Idee. In der perfekten Blogwelt wird das dann aufgenommen und angereichert, mit den Ideen, Kritiken und Erweiterungen der Leser und anderer Blogger.
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Vortrag: Das radikale Recht des Anderen
Diesen Vortrag habe ich am 2. Oktober 2010 auf der Konferenz Openmind10 gehalten. Er versucht den Öffentlichkeitsbegriff in Bezug zu den digitalen Medien vollkommen neu zu definieren und aus diesen Prämissen eine kommende Informationsethik zu skizzieren. Achtung: Dies ist nicht in erster Linie ein politischer Text, der sich als konkreter Forderungskatalog begreift, sondern ist eine Reflexion im luftleeren Raum, um die Ethiken in ihrem Idealzustand zu destillieren.
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Die Tausend Tode des Autors
Man kann den Titel dieses Blogs – „CTRL-Verlust“ – mittlerweile durchaus kritisch sehen. Denn was ich hier präsentiere sind mitnichten nur Kontrollverluste. Es gibt auch Kontrollzugewinne. Der Kontrollverlust scheint also mehr eine Kontrollverlagerung zu sein. Es scheint beinahe so zu sein, als sei das Maß an Kontrolle das selbe geblieben, nur ist sie heute anders verteilt. Es fand und findet eine Umverteilung statt und zwar in einem Maße und einer Gründlichkeit, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat. Tedd Codd war so ein Umverteiler. Seine Meinung über Datenbanken war eindeutig: in einem Prozess, in dem ein Mensch eine gespeicherte Information sucht, soll er sie gefälligst autark aufrufen können. Ganz ohne Systemadministrator, Programmierer oder gar demjenigen, der diese Information gespeichert hatte. Charles Codd ist der geistige Vater der relationalen Datenbank.
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