Schlagwort-Archive: nummer 2
Ego: die eierlegende Wollmilchsau des Bösen
Dieses Blog gäbe es ohne Frank Schirrmacher nicht. Er schlug mir vor, für die FAZ zu bloggen. Ich dachte mir ein Konzept aus und legte los: der CTRL-Verlust war geboren. Der Rest ist Geschichte. Auf eine gewisse Art war der CTRL-Verlust auch immer eine kontinuierliche Antwort auf die Thesen in Schirrmachers Buch Payback. Antworten, die Schirrmachers Thesen nicht negierten, sondern umdeuteten – versuchten, das emanzipative Potential aus dem Kontrollverlust herauszuarbeiten. Payback war kein gutes Buch, aber zu seiner Zeit ein wichtiges (Hier meine damalige Rezension). Nun ist der Nachfolger erschienen, das nächste Schirrmacherbuch, der nächste Hype: „Ego – Das Spiel des Lebens„. In gewisser Weise knüpft Ego tatsächlich inhaltlich an den Vorgänger an. Immer noch geht es um die Algorithmen. Immer noch werden wir fremdbestimmt von den Maschinen, diesmal aber nicht mehr abstrakt, sondern konkret. Schirrmacher hat sich Algorithmen herausgepickt, die er für unsere derzeitige Situation verantwortlich macht: die Algorithmen, die auf der Spieltheorie aufbauen und vornehmlich in der Finanzwirtschaft zum automatisierten Handel verwendet werden. Und wenn er es dabei belassen hätte, dann hätte auch ein vernünftiges Buch bei herauskommen können. Aber Schirrmacher reichte das nicht.
Verschlagwortet mit algorithmen ego kapitalismus nummer 2 rezension schirrmacher spieltheorie
35 Kommentare