Schlagwort-Archive: netzneutralität

Aktuelle Probleme der Plattform- UND Netzneutralität

Der Begriff „Plattformneutralität“ ist nicht neu und wurde auch nicht von mir erfunden. Es ist ursprünglich ein technischer Begriff, der besagt, dass zum Beispiel eine bestimmte Software oder ein Medienformat sowohl auf dem einen, als auch auf dem anderen Betriebssystem funktionieren. Dieses „Multihoming“ wie man das auch nennt, ist mit der politischen Idee der Plattformneutralität, wie ich sie schließlich formuliert habe, durchaus konform, weshalb ich diese Referenz bewusst in Kauf genommen habe. Meine Idee von Plattformneutralität ist quasi eine politische Weiterfassung des Begriffs. Der aktuelle Koalitionsvertrag bezieht sich auf Seite 134 eindeutig auf den politischen Plattformneutralitätsbegriff, weswegen ich die darin vorgeschlagenen Regelungen nicht unkommentiert lassen kann. Hier die betreffende Stelle: Die Koalition will faire Wettbewerbschancen für alle Medienanbieter. Deshalb wollen wir die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen privatwirtschaftlicher Medienproduktion stärken. Sie setzt sich für das Prinzip der Plattformneutralität ein, d. h. bei Distributionsplattformen für Rundfunk und Telemedien insbesondere bei marktbeherrschenden Plattformbetreibern sind eine diskriminierungsfreie Informati- onsübermittlung und der neutrale Zugang zu Inhalten sicherzustellen. Private und öffentlich-rechtliche audiovisuelle Medienangebote und journalistisch-redaktionelle Inhalte, die einen Beitrag im Sinne des Public Value leisten, sollen einen diskriminierungsfreien Zugang zu Distributionswegen und eine herausgehobene Auffindbarkeit erhalten. Marcel Weiss sieht darin den Versuch der Presseverlagslobby bei Google und Facebook … Weiterlesen

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SPEX: Into the Deep Wide Open – Unterwegs im Darknet

/*********** Ich wurde von Torsten Groß gefragt, ob ich nicht für die SPEX was über das Darknet schreiben will. Natürlich wollte ich. Ich schlug eine Reportage vor. Die Herausforderungen waren also: 1. Mit welcher Perspektive nimmt man am besten ein nicht per se technikaffines Publikum in krypto-technologische Welten mit? 2. Wie kann man eine Reportage einigermaßen spannend erzählen, wenn der Erzähler im Grunde nichts weiter tut, als im Browser rumzuklicken? Das Ergebnis hat hoffentlich bei der Zielgruppe erreicht, was es sollte: aufklären, unterhalten und die politische Botschaft mitgeben. Für eingefleischte Nerds mit Darknet-Tiefblick wird der Artikel allerdings eher enttäuschend sein. In der Onlineversion korrigiert: Errata: Dass das Crypto Anarchist Manifesto kein Buch ist, weiß ich, konnte es der SPEX-Redaktion aber nicht schnell genug sagen. ***********/ Der Ladebalken steht bei 25%, als das Chatfenster aufspringt. Eine verschlüsselte Verbindung. „Und bist du soweit?“. „Nein“ antworte ich kurz. Der Hacker am anderen Computer hatte auf einen Link verwiesen, von dem aus ich nun ein Softwarepaket herunterlade. 30 Prozent. Das Paket enthält diverse Programme, die es erlauben Daten auszutauschen, ohne dass jemand die Möglichkeit hat mich dabei zu beobachten. Die Programme sollen mich zu einem Knoten in einem Netz machen, das zwar im Internet … Weiterlesen

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Was wäre echte Netzneutralität?

Wenn man sich in die Tiefen der Netzneutralitäts/Quality of Service Debatte einliest, merkt man schnell, dass das alles nicht so einfach ist. Schließlich ist die Topographie des Netzes nicht wirklich gleichmäßig und die Datenströme verteilen sich ebenso ungleichmäßig. Provider arbeiten schon lange daran, mithilfe von Priorisierungen und intelligentem Routing die Datenströme einigermaßen im Zaum zu halten. Egal wie man zur Netzneutralität steht, QoS gibt es und es ist notwendig und es ist auch wichtig für den Nutzer und es kann nicht darum gehen, dass den Providern verboten wird, ihren Traffic zu managen. Was Netzneutralität aber will, ist, dass jenseits von Maßnahmen zur Sicherung der Standards, Daten nicht nach ihrer Art oder Herkunft beliebig ausgebremst oder bevorzugt oder gar ganz aussortiert werden. Die Idee dahinter ist die einer neutralen Infrastruktur. Und das nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern vor allem aus politischen Beweggründen. Was wäre Meinungsfreiheit heute schließlich noch wert, wenn die Infrastrukturbetreiber oder Politiker heimlich darüber entscheiden können, welche Nachricht wie, ob und in welcher Qualität ankommt? In der Frage der Umsetzung jedoch scheiden sich die Geister. Wollen wir Netzneutralität staatlich garantieren, also eine Regulierung zur Nichtregulierung einführen? Oder sollten wir lieber ordnungspolitisch für einen vitalen Wettbewerb sorgen, und darauf hoffen, … Weiterlesen

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mspr0.de: Von der Notwendigkeit eines neuen Begriffs von Öffentlichkeit

Sascha Lobo hat letztens (und gestern noch mal in den Tagesthemen) das Wort der “digitalen Öffentlichkeit” aufgebracht. Ich finde den Begriff, trotz seiner bisherigen Undefiniertheit gut. Er zeigt in die richtige Richtung, nämlich eine, die weit über die Streetviewfrage hinaus geht. Ich habe ihn gebeten diesen Begriff bitte mal auszuarbeiten. Bis dahin enteigne ich ihn mal und lasse ihn ein paar Runden um den netzpolitischen Parkour laufen. Ich behaupte: die Diskussion um Netzneutralität, um Datenschutz im allgemeinen und die Frage nach dem Urheberrecht verlangt nach einem solchen Begriff einer neu zu gestaltenden Öffentlichkeit. [Weiterlesen auf mspr0.de]

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Managing CTRL-Verlust II – Plattformneutralität als Politik

Dies ist der zweite Teil der Reihe über das, was man wohl unvorsichtiger Weise „Politik“ nennen könnte, ich mich aber entschlossen habe, „managing CTRL-Verlust“ zu nennen. Warum das ich das tat, ist vielleicht im letzten Teil schon etwas aufgeblitzt, wird aber hoffentlich hier noch klarer. Es wird nämlich nicht darum gehen können, politische Handlungsspielräume zu erweitern oder gar zurückzuerobern, sondern im Gegenteil, den vorgefundenen Kontrollverlust als solchen zu sichern, überall dort, wo er bedroht wird – und das wird er. Denn es gibt nur eines, wovor wir uns fürchten sollten: den Kontrollverlustverlust.

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