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Breivik, Queryology und der Weltkontrollverlust

Ich muss gestehen, dass mir der Artikel von Sascha Lobo und seine Ergänzungen auf dem Blog ziemlich zugesetzt haben. Die Filterbubble als Tatwerkzeug, die Query als Mordinstrument. Naja, zumindest als Radikalisierungskanal, Selbstbescheuklappung, informationioneller Meinungstresor. Das ist alles nicht hilfreich für die Queryology. Diese Auseinandersetzung hier ist deswegen nicht leicht für mich, aber notwendig. Die Queryology besagt, dass wir durch die technischen Systeme des Internets zum Autor unserer Welterfahrung werden. Dass wir nach und nach immer bessere Tools vorfinden, uns das Wissen, das auf der Welt generiert wird, nur noch in vorkonfigurierter Weise an uns heranzulassen. Dass wir deswegen alle ein Recht einfordern werden, dass man mit etwas Ironie die „neue Informationelle Selbstbestimmung“ nennen könnte: nämlich die Filtersouveränität. Doch was passiert eigentlich mit dem, was wir bislang „Gesellschaft“ nannten, wenn jeglicher kollektivistischer Blick – auch den, den wir „Mainstream“ nannten, aufgelöst wird? Eli Pariser hat dieses Phänomen – viel später – als die Filterbubble holzschnittartig und undifferenziert kritisiert. Aber vielleicht hat er ja auch einen Punkt. Einen schlimmeren vielleicht, als er selbst ahnte.

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ZEIT.de – Mitreden, nicht nur die Stimme abgeben

/********* Eigentlich sollte der Artikel „Die Komplexität des Zorns“ heißen und überhaupt ist er sehr stark redigiert worden und ich hatte – weil ich auf einer Konferenz in Kairo war – leider nur Zeit das Nötigste zu korrigieren. Ich bitte also darum, einige Aussagen und Formulierungen nur mit Vorsicht mir zuzuschreiben. Im Zweifelsfall einfach nachfragen. Im großen und ganzen stimmt aber der Inhalt noch mit meiner These überein. *********/ Menschen aller Schichten, aller politischen Anschauungen, sind in Spanien auf die Straße gegangen. Die Proteste vor den Wahlen entstammten keinem politischen Lager, stützten sich nicht auf eine Organisation, sondern wurden getragen von ganz normalen Bürgern. Die Protestierer haben kein Programm, keine ausgefeilten Forderungen, keinen Plan B und schon gar keine Utopie. Sie wissen nur, dass alles falsch läuft und dass es so nicht weiter gehen kann. Sie eint allein ihr Zorn, ihre Wut über die Arbeitslosigkeit, über die rigiden Sparprogramme, mit denen die Folgen einer Krise bezahlt werden sollen, für die sich die Betroffenen nicht verantwortlich fühlen. Der Spiegel schuf im Oktober 2010 den Begriff „Wutbürger“ und meinte mit ihm jene, die das Gefühl hätten, „Mehrheit zu sein und die Lage besser beurteilen zu können als die Politik“. Er meinte jene, … Weiterlesen

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