Archiv der Kategorie: FAZ-Import
Managing CTRL-Verlust II – Plattformneutralität als Politik
Dies ist der zweite Teil der Reihe über das, was man wohl unvorsichtiger Weise „Politik“ nennen könnte, ich mich aber entschlossen habe, „managing CTRL-Verlust“ zu nennen. Warum das ich das tat, ist vielleicht im letzten Teil schon etwas aufgeblitzt, wird aber hoffentlich hier noch klarer. Es wird nämlich nicht darum gehen können, politische Handlungsspielräume zu erweitern oder gar zurückzuerobern, sondern im Gegenteil, den vorgefundenen Kontrollverlust als solchen zu sichern, überall dort, wo er bedroht wird – und das wird er. Denn es gibt nur eines, wovor wir uns fürchten sollten: den Kontrollverlustverlust.
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Managing CTRL-Verlust I – Der Korridor der Politik im Internet
Im ersten Teil der Reihe beschäftige ich mich mit der Aufarbeitung der Netzsperrendiskussion. Nach einem Jahr ist es Zeit, diese Debatte noch einmal unemotional und analystisch auszubreiten. Eine Beschäftigung mit der damaligen Frage beinhaltet die Grundlage dessen, wo und in welcher Weise der Korridor einer Politik im Internet verlaufen kann und welche Fallstricke es dabei zu vermeiden gilt.
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Reihe: Managing Ctrl-Verlust
„Managing CRTL-Verlust„. Diese merkwürdig anmutende Wendung sehe ich immer wieder – gerade jetzt zum Beispiel auf meinem Bildschirm, während ich diese Zeilen tippe. Denn so ist das Backend-Interface betitelt, mit dem ich die Inhalte dieses Blogs „manage„. Doch – sobald sich die Ironie und die offensichtliche Komik dieses Schnippsels gelegt hat, macht mich diese Aufforderung – denn so kann man sie lesen: als Imperativ – gelegentlich auch etwas nachdenklich. Denn auch wenn wir die Tatsache des CTRL-Verlustes voll und ganz anerkennen, wenn wir vor ihm kapitulieren, gewissermaßen, gilt es ja dennoch mit ihm umzugehen.
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Das Archiv und die Stütze des Neuen
Don Alphonso hat eine lesenswerte Reflexion über Gadgets und den Tod verfasst. Obwohl ich den Beitrag nicht gelesen hatte, als ich meinen eigenen über Wikileaks und den Krieg schrieb, hatte ich mich dort auf Baudrillard bezogen, eben jenen Autor von „Der symbolische Tausch und der Tod„. An das Buch musste ich wieder denken, als ich Don Alphonsos Beitrag las.
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Wikileaks und eine postbaudrillardsche Frage der Informationsethik
„On Wednesday we clean up Qatanah, and on Thursday, God willing, we come home,“ schrieb ein israelischer Soldat in seinen Facebookstream und offenbart damit Details eines bevorstehenden Kampfeinsatzes im Palestinensergebiet. Die Operation musste darauf hin abgesagt werden. Der Soldat wurde für zehn Tage eingesperrt. Was wäre ein Krieg in Zeiten des Kontrollverlustes?
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Distributed Reality oder „Mach dir doch n Fork von mir!“
Vor ein paar Tagen, als die ersten Schlagzeilen um den Fall Kachelmann die Runde machten, veröffentlichte Stefan Niggemeier auf seinem Blog Tweets. Tweets, die – so fand er – unlustig, auch verurteilend und vor allem geschmacklos seien. Und als ob er die Antwort nicht schon wüsste, fragte er: „Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob Twitter die Menschen doof macht oder nur ohnehin vorhandene Doofheit sichtbar.“ Ich finde diese Frage aber gar nicht soo interessant. Interessanter finde ich die Sichtweise auf Twitter, die sie provoziert haben muss. Es ist eine Sichtweise, die ich nicht teile, nicht teilen kann, denn ich bin nicht objektiv. Als Twitterer bin ich in Twitter drin, es gibt nur eine Sichtweise, die mir sinnvoll erscheint, die meiner „Timeline“. Also jener Ort, an dem alle Tweets chronologisch auflaufen, so, wie ich sie abonniert habe.
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Identität im Zeitalter ihrer technischen Ignorierbarkeit
Es war etwas still hier in diesem Blog, ich möchte mich dafür entschuldigen. Ich könnte jetzt vor allem Zeitgründe für die längere Pause anführen (was auch stimmt), aber das ist nicht der Hauptgrund. Ich stand vor einer Herausforderung, die sich, seit ich dieses Blog zu schreiben begann, von Anfang an manifestierte und seitdem übermächtig über meinem Kopf schwebte und je weiter ich es aufschob, mich damit zu befassen, desto bedrohlicher wurde es. Und es ist nicht so, als hätte ich das nicht versucht. Ich habe viel gelesen, mir noch mehr Gedanken gemacht und alle Szenarien immer und immer wieder durchgespielt. Aber egal wie viele Texte ich anfing, ich war jedes mal unzufrieden. Vor allem aus einem Grund: das Thema ist zu wichtig. Das Thema ist weit aus wichtiger als der „Zweite Markt“ und der Untergang des Informationsgeschäfts. Und manch einer machte mich schon darauf aufmerksam, dass das Thema auf jeden Fall erwartet wird. Ich will mich dem nun endlich stellen: dem Thema Datenschutz.
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Fullfeeds, Gewalt und eine Skizze des „Zweiten Markts“
Ich will hier nur ein kurzes Update zum Artikel von Montag geben. Denn gerade ist eine große Diskussion in der so genannten „Blogosphäre“ entbrannt. Ein Streit, der fruchtbar sein kann, wenn man sich ein wenig von alten Denkmustern befreit. Denn natürlich fädelt sich dieser Streit nahtlos ein in die hysterischen Diskussionen der Verleger um Leistungsschutzrechte und ihrem Schimpfen über „Umsonstkultur“ und ihre Enttäuschung um die faulen, geizigen Leser, die ihnen einfach nicht genug Geld für ihr Schaffen geben wollen. Dieser Streit zeigt sehr schön, dass da kein Blatt zwischen Verleger und Blogger passt, jedenfalls, wenn es um das Jammertal der Monetarisierung geht. Ein Jammertal, das Blogs erst möglich machte, aber zumindest in Deutschland nicht zum monetären Erfolgsmodell wurde. Die Krux mit dem neuen Empowerment des Lesers ist nämlich, dass es durch das Ausleben seiner differenzierten Interessen den Longtail zwar ermöglichte, aber seine Macht, den eigenen Informationshaushalt zu bestimmen, dort noch lange nicht aufhört.
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Die Tausend Tode des Autors
Man kann den Titel dieses Blogs – „CTRL-Verlust“ – mittlerweile durchaus kritisch sehen. Denn was ich hier präsentiere sind mitnichten nur Kontrollverluste. Es gibt auch Kontrollzugewinne. Der Kontrollverlust scheint also mehr eine Kontrollverlagerung zu sein. Es scheint beinahe so zu sein, als sei das Maß an Kontrolle das selbe geblieben, nur ist sie heute anders verteilt. Es fand und findet eine Umverteilung statt und zwar in einem Maße und einer Gründlichkeit, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat. Tedd Codd war so ein Umverteiler. Seine Meinung über Datenbanken war eindeutig: in einem Prozess, in dem ein Mensch eine gespeicherte Information sucht, soll er sie gefälligst autark aufrufen können. Ganz ohne Systemadministrator, Programmierer oder gar demjenigen, der diese Information gespeichert hatte. Charles Codd ist der geistige Vater der relationalen Datenbank.
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Links zum Kontrollverlust
Es scheint sich tatsächlich eine fruchtbare Debatte über das Internet als Medium des Kontrollverlustes zu entwickeln. Anstatt hier also den nächsten Text herein zu geben, will ich auf einige bemerkenswete und aktuelle Texte eingehen.