Archiv der Kategorie: FAZ-Import
Das iPhone 4 oder Apple vs. Turing
Heute kommt das neue iPhone raus. Ich weiß immer noch nicht, wie ich da ran komme. Ich kann nicht aufhören, unentwegt daran zu denken. Dabei habe habe ich Applejünger immer etwas verlacht. Jetzt bin ich selber einer. Und das Schlimmste: Apple ist die Antithese meiner theoretischen Arbeit hier. Will man Argumente gegen meine Artikel zum Kontrollverlust finden, hat man es nicht besonders schwer. Eigentlich reicht das Wort: „Apple„. Da werkelt so ein Unternehmen aus Kalifornien vor sich hin, mitten in den Zeiten, die ich nicht Müde werde, mit dem Wort „Kontrollverlust“ zu labeln und ist unfassbar erfolgreich – nicht trotz, sondern wegen des exorbitanten Maßes an Kontrolle, das es auf allen Ebenen ausübt.
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Das Übermenschliche im Denken David Gelernters
David Gelernter hat diese Woche einen langen Beitrag in der FAZ zu der Frage verfasst, ob Computer jemals denken können werden. Dies ist so etwas wie eine Antwort auf seinen Text. Der Grund, warum ich über diesen Text sprechen will, ist, weil ich dort über eine Stelle gestolpert bin, die mich mehr als stutzig zurück gelassen, ja, mich sogar tief beunruhigt hat. Es ist eine nicht ganz unwichtige Stelle. Es ist der direkte Anflug auf das Ziel des Textes, nämlich der Frage nach der Vergleichbarkeit der menschlichen Intelligenz mit einer fraglichen, vielleicht aber zukünftig möglichen Intelligenz einer Maschine. Dazu muss man natürlich erst mal „Intelligenz“ definieren. Gelernter macht das so: „Wie der Philosoph Paul Ziff betonte, kann mit Intelligenz nur menschliche oder menschenähnliche Intelligenz gemeint sein. (Wir gehen davon aus, dass der Geist eines Tiers in dem Maß menschenähnlich ist, in dem das Tier selbst menschenähnlich scheint.) Gelegentlich hört man die Behauptung, das Internet werde eine völlig neue Form von Intelligenz hervorbringen. Aber diese Vorstellung ist sinnlos oder, anders gesagt, unsinnig. Das wäre so, als behauptete man, einen neuen Schokoladegeschmack entdeckt zu haben. Der Geschmack, den wir Schokolade nennen, ist jedoch genau das, als was wir ihn bezeichnen; es gibt … Weiterlesen
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New York Offline – der Erfahrungsbericht eines Entkoppelten
Seit zwei Wochen bin ich in New York. Es fühlt sich wie eine Behinderung an. Vorhin stehe ich an einer Kreuzung und weiß nicht, in welche Richtung ich gehen muss, um zur Houston Street zu kommen. Was sich wie ein normales Nicht-Auskennen anhört, ist für mich mehr als das. Es ist der Verlust einer Orientierung, die zwar nie mein Eigen war, auf eine eigentümliche Art aber irgendwie doch. Nein, ich kenne mich nicht in New York aus, aber mein Handy würde sich für mich auskennen. Es würde mich von jedem Ort an jeden anderen leiten, es würde mir Bände an Informationen über jede Straßenecke in sekundenschnelle aufbereiten, es würde mir die Kinokarten reservieren und ich könnte meine Eindrücke mit tausenden von Menschen in Echtzeit teilen und sie würden mir Tipps geben, wo ich was anschauen sollte und wo ich günstigen Kaffee finde. New York wäre der vertrauteste Platz der Welt und ich würde mich fühlen, wie ein Fisch im Wasser, wenn ich nur mobiles Internet hätte.
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Bundespräsidiale Kontrollverluste
Es ist vielleicht ein guter Zeitpunkt, in die aktuelle Tagespolitik zu schauen, um festzustellen wie weit der Kontrollverlust durch das Internet im politischen Geschehen gediehen ist. Die Netzsperrendebatte hat nämlich vor allem eines gezeigt: mit dem Netz als politischen Faktor ist zu rechnen. Was bisher nur für die so genannte „Netzpolitik“ galt, wird sich auf alle Politikfelder ausweiten. Der Einfluss des Netzes wird nicht auf solche Themen beschränken bleiben, denn die Diskurse im Netz sind so vielfältig, wie die aller Stammtische zusammen genommen. Mindestens.
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Hilfe, unser Gehirn verändert sich!
Nicholas Carr hat ein Buch darüber geschrieben, wie das Internet unser Gehirn verändert. Ein Thema, das in dieser Zeitung häufig diskutiert wurde, zu dem ich bisher geschwiegen habe. Ich will kurz erklären, warum ich mich auch auch weiterhin nicht an diesen Diskursen beteiligen werde. Die These, dass das Internet das Gehirn verändert, finde ich banal. Sie ist so intellektuell tiefschürfend wie die Feststellung, dass die Veränderung eines Flussbettes auch Auswirkungen auf den Fluss hat. Sogar das „wie“ dieser Veränderung finde ich – zumindest beim derzeitigen Kenntnisstand – nicht besonders relevant. Jedenfalls nicht relevant genug, um daraus ernsthafte Thesen ableiten zu können.
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Plattformneutralität, Gender und die verdammte der Realität
Das letzte Wochende habe ich auf der SIGINT verbracht, einer großartigen Konferenz des Chaos Computer Club in Köln, wo ich auch über Plattformneutralität referiert habe. Obwohl ich das Gefühl hatte, dass die Idee recht verständig aufgenommen wurde, rieb sich mein eigener Eindruck meines eigenen Konzeptes immer mal wieder mit den sonstigen Themen der Konferenz. Und somit eben mit der Realität echter Plattformen.
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Flattr und die Ökonomie des Kontrollverlusts
Flattr ist ein neuer Dienst aus Schweden, der gerade in Deutschland für enormen Wirbel sorgt. Und obwohl für Netzökonomie im allgemeinen eher Holger Schmidt zuständig ist, fühle ich mich berufen, einmal einen genaueren Blick darauf zu wagen, wie dieses Startup mit einem neuen Konzept – und vielleicht einem neuen ökonomischen Verständnis – sich anschickt, die Blogsophäre auf monetäre Füße zu stellen. Denn eines ist sicher: Hinter Flattr steckt mehr als nur eine pfiffige Idee, sondern ein ganz anderes Verständnis davon, wie eine Ökonomie in Zeiten Kontrollverlusts funktionieren könnte. (Was sicher nicht unwesentlich daran liegt, dass es quasi eine Ausgründung aus „The Piratebay“ ist.)
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Gentechnologie und die Pflicht zur Utopie
Im Initialpost dieses Blogs, „Die Krankenakte des Tut Ench Amun„, habe ich die Marschrichtung des Kontrollverlusts bereits skizziert. Wir können heute nicht wissen, was morgen Daten sein werden. Der Kontrollverlust über Information ereignet sich im Zweifelsfall schon lange bevor etwas zur Information wird. Denn was Information ist, entscheiden Technologien, die es der Zukunft erlauben, die Gegenwart zu lesen, wie wir sie heute nicht lesen können. Ich habe mich damals vor allem auf analytische Algorithmen bezogen, die unscheinbares zu Kompomittierendem verknüpfen können. Das alles ist natürlich nur harmlose Spielerei – gegen das, was mit der Gentechnologie vor der Tür steht.
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Managing CTRL-Verlust III – Vorschläge zu einer Politik der herrschaftsfreien Kommunikation
Nachdem ich im Zuge der Reihe „managing CTRL-Verlust“ den aus der Netzsperrendiskussion (Teil 1) auch in Deutschland aufkeimenden Netzneutralitätsdiskurs auf alle Layer des Internets gemappt habe und zu einer generellen Forderung nach Plattformneutralität (Teil 2) transformiert habe, ist es an der Zeit, diese Forderung als allgemeines Gesellschaftskonzept herzuleiten und auszuformulieren. Der letzte Teil der Reihe soll sich in einer kruden Radikalität ergehen, die manch einen erschrecken dürfte. Aber Sie wissen ja wie das ist: ein Gespenst geht um auf der Welt, das Gespenst des Kontrollverlusts…
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Links zum Kontrollverlust II
Ich unterbreche nur ungern die Reihe „Managing CTRL-Verlust„, aber für eine wichtige Sondermeldung muss das sein. Heute sind zwei von einander unabhängige Artikel erschienen, die sich beide ziemlich zielgenau mit den hier behandelten Themen auseinander setzen.
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