Monatsarchive: Juni 2011
What about us? – Die Antiquiertheit des „Humanisten“
„What about us? What about us? We are alive! And this is a celebration of life. This is a commitment for a truly human future.“ Diese Worte ruft die Animateurin in Spielbergs Film A.I. Artificial Intelligence der grölenden Menge in einem Amphitheater der Zukunft zu. Die Show um die es geht, ist eine rituelle Zerstörung von Robotern. Mit Säure, durch Feuer oder per Kanone durch einen Ventilator geschossen werden die Roboter möglichst grausam öffentlich entsorgt. „What about us?„. Bei Rassismus geht es immer auch um eine gefühlte Demütigung. Der beste Talk auf der Next11 war übrigens mit Abstand der von Kevin Slavin: Algorithms That Govern Our Lives. Ein Talk, der nicht nur rhetorisch, sondern auch inhaltlich überzeugte und den ich jedem an’s Herz legen will: Das, was Slavin vorträgt ist inhaltlich nicht ganz neu, aber durchaus überzeugend dargelegt. Wir kennen diese Position. Wir kennen sie in Deutschland von Frank Schirrmacher aber vor allem von David Gelernter, Jaron Lanier und vom späten Joseph Weizenbaum und vielem anderen. Die Algorithmen übernhemen immer größere Bereiche dessen, was einst das Entscheidungsterritorium des Menschen war. Und das sei gefährlich.
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Die Filterbubblebubble
Eli Pariser hat einen der gefühlt erfolgreichsten TED-Talks ever abgeliefert. Jedenfalls kommt es mir so vor, weil ich andauernd darauf stoße. Oft auch von Leuten gestoßen werde. Von Leuten, die meine Thesen zur Queryology kennen und eine starke Wesensverwandtschaft feststellen. Vielleicht kommt mir der Vortrag also nur so unglaublich erfolgreich vor, weil ich eine thematische Prädisposition mitbringe und deswegen mit dem ganzen Related-Stuff dazu konfrontiert werde. Kurz: Ich lebe in der Filterbubble. Aber selbst wenn dem so wäre, fühle ich mich spätestens nach meinem arroganten Twitterpostulat in Richtung Anne Roth doch dazu genötigt, diesen Talk endlich zu besprechen. Hier also erstmal das Video:
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